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Schaukelstuhl - die Leseecke

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Der Leuchtturm von Hiddensee


Was man als Blindheit des Schicksals bezeichnet ist in Wirklichkeit nur die

eigene Kurzsichtigkeit.
William Faulkner

Ich sehe so, wie Du nicht siehst

Das Sehen ist ein wertvoller Sinn. Die seiner beraubt sind, wissen das sehr wohl. .... Es ist ein sehr wertvolles Werkzeug, und die Blinden, die darüber nicht verfügen, erleiden einen schweren Verlust. Dennoch ist es nur ein Werkzeug und kann daher ersetzt werden. Hier haben wir sicher einen der größten Reichtümer der sinnlichen Erfahrungsmöglichkeiten: es gibt kein Werkzeug, das einzigartig und unersetzlich wäre. Jeder Sinn kann an die Stelle des anderen treten, wenn er in seiner Ganzheit ausgenützt wird. (Jacques Lusseyran)

"Schlecht sehen konnte ich schon immer gut" oder "unter den Blinden ist der Sehbehinderte König". So waren früher unsere Sprüche. Ich bin sehbehindert von Geburt an. Meine zehn Prozent Sehvermögen sind für die eine Hälfte meiner Freunde beneidenswert viel, für die anderen erschreckend wenig. Ich kann gut damit leben. Mein Leben ist nicht unkompliziert, aber auch nicht sehr schwierig. Die wirklich wichtigen Dinge haben selten etwas mit Sehen oder Nichtsehen zu tun. Es sei denn, man hält, wie der blinde Philosoph Jacques Lusseyran das Innere Sehen hoch. Es gibt genügend informative Seiten zum Thema Blindheit/Sehbehinderung im Internet, es gibt auch eine ganze Reihe von Selbsthilfeorganisationen in Deutschland. 

ich möchte auf dieser Seite hier einfach einladen zum Fragen, Diskutieren, Beraten, Träumen und Wünschen.
Jeder, der irgendetwas zu diesem Thema zu sagen oder fragen hat, soll sich beim Sehzeichen zu Hause fühlen.

Hier zu Hause sein heißt

  • es hört jemand zu, der viele Dinge aus eigene Lebenserfahrunge heraus nachvollziehen kann, der nur allzuoft selbst von Krisen geschüttelt wird und ein geduldiger Freund sein will der noch dazu halb anonym ist, weil augenblicklich nur virtuell ansprechbar.
  • es gibt jemand Tipps zu ganz konkreten Dingen. Viele Erfahrungen konnte ich in jahrelanger intensiver Selbsthilfearbeit sammeln - sie sollen nicht brachliegen
  • es ist jemand da, der gern Tipps annimmmt und weitergibt.

Auf diese Weise kann und will ich helfen, den Platz für Blinde und Sehbehinderte neben Dir und mir zu einem noch selbstverständlicheren zu machen.

Meine ganz persönliche und mal etwas andere Sichtweise könnt ihr im folgenden Text nachlesen, den ich im Jahr 2004 im Jahrbuch des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes veröffentlicht habe.
Wie es sein könnte und doch hoffentlich niemals sein wird:

Ein sinnvoller Tag

Ein konkretes Projekt 

Ich sammle Lebensgeschichten aus dem Alltag sehbehinderter Menschen. Die Betonung liegt hier bewusst auf sehbehindert. Ich habe viele blinde Freunde und achte sie sehr. Ich denke aber auch, dass es neben allen Gemeinsamkeiten zwischen uns dennoch eingie Unterschiede gibt, gerade auch, was den Umgang mit der Sehbehinderung angeht. Wenn man noch etwas sieht, "mogelt" man sich nur allzu gern durch die Welt der Sehenden. Was das für Folgen, positive und negative, hat, das möchte ich mehr beleuchten. Ich möchte zunächst Geschichten sammeln, diese dann vielleicht in einem Buch veröffentlichen, vielleicht auch erst einmal im Internet.

Es ist einfach wichtig, dass ganz viele Menschen sehen, was wir leisten können und auch, wo unsere Grenzen sind. 

Für einen sehenden Menschen ist es manchmal schwer, die Welt eines Sehbehinderten zu verstehen. Wir Sehbehinderten werden oft missverstanden und falsch eingeschätzt. 

Wenn Euch die Idee interessiert, seht Euch den Fragenkatalog im untenstehenden Link an und schreibt mir eine e-mail dazu. 

Und nun? Wollen wir es auf den Weg bringen?

Fragebogen

Copyright: Susanne Siems
Letzte Änderung: November 2007